3.1.2.1. Modelle des sprachlichen Zeichen
3.1.2.1.1. Das Zeichenmodell von de Saussure
· Ein Zeichen besteht aus Ausdruck und Inhalt.
· Der Ausdruck eines sprachlichen Zeichens ist die Lautkette des gesprochenes Wortes, der Inhalt die Bedeutung des Begriffes.
· Über gegenseitige Assoziationen des Begriffes sind Ausdruck und Inhalt untrennbar miteinander verbunden. So rufen sie sich immer wieder gegenseitig ins Gedächtnis.
· Dieses Zeichenmodell ist das einfache und grundlegende Schema, das in alle späteren eingeht.
· De Saussure unterscheidet zwischen der Vorstellung (Concept) einer bestimmten und dessen Lautbild (Image acoustique), also dem gesprochenen Wort.
· Besonders ist noch zu bemerken, dass de Saussure mit "Concept" nicht den Gegenstand selbst, sondern nur den Begriff davon gemeint hat. So meint er mit "Stuhl" nicht einen ganz bestimmten Stuhl, sondern den Stuhl allgemein.
· Dieses Modell ist statisch. Die Zusammengehörigkeit zwischen Name und Inhalt ist ein festgelegter und unveränderlicher Zustand.
3.1.2.1.2. Das Zeichenmodell von Ogden und Richards
· Dieses Modell ist eine Erweiterung des
Modells von de Saussure, da es drei- und nicht zweiseitig ist. Das Modell von
Gedanke (Gegenstand) und Symbol (Lautbild) ist durch einen weiteren Punkt
erweitert worden: durch den Referenten, das konkrete und reale Objekt.
· Dieses Modell gibt nur dann einem
Zeichen eine Bedeutung, wenn das Zeichen von einem Sprecher gebraucht wird. Durch diese Eigenschaft wird das Modell als
"dynamisch" bezeichnet.
· Es besteht kein direkter, logischer
Zusammenhang zwischen dem Namen eines Zeichens und dem konkreten, beobachteten
Objekt (Referent).
Diese Zuordnung kommt erst beim Sprechen, also bei der Zeichenbenutzung,
zustande. So wäre es wahrscheinlich sinnvoller, dieses Modell
3.1.2.1.3. Das Zeichenmodell von Bühler (Organon-Modell)
· Bühler
nimmt die Kennzeichnung von Sprache, die Plato im Kratylos gibt, wieder auf:
Sie sei ein organon didaskaleion = ein
Werkzeug, womit einer dem anderen etwas mitteilt über die Dinge. Gemäβ dieser Definition ist Bühlers Organon-Modell als Zeichenmodell
zugleich schon ein Kommunikationsmodell, da für ihn Sprache sich gar nicht unter Absehung von ihrer Funktion.
· http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Organon-Modell-corr.png&filetimestamp=20080614160049
Die komplexe Darstellung des Zeichens für sich
genommen ist noch zu erklären:
Der Kreis stellt den materiellen Zeichenträger
dar. Das Dreieck bedeutet die Zeichenfunktion. Dreieck und Kreis decken sich
nicht : Einerseits greift der Kreis über das
Dreieck hinaus; das bedeutet,
1.
Daβ nicht alles am Schallphänomen hat mit seiner
Zeichenfunktion zu tun.
2.
Daβ der Empfänger automatisch dieses Irrelevante
unbeachtet läβt
3.
Nur das semiotisch Relevante an dem ankommenden
Schallphänomen verwertet.
Dieses Prinzip nennt Bühler die abstraktive Relevanz.
Andererseits ragt das Dreieck über den
Kreis hinaus; das bedeutet, daβ der materielle Zeichenträger häufig defizient
sein kann, daβ bei Sprachäuβerungen z. B. einzelne Laute für den
Empfänger nicht hörbar sind, aber dennoch ist der Empfänger in der Lage, durch apperzeptive Ergänzung sich das Fehlende
hinzuzudenken. Z. B: SMS.
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